Sony bringt die erste kompakte Systemkamera mit grossem Sensor

Ihretwegen sind Foto-Enthusiasten derzeit völlig aus dem Häuschen: wegen der Alpha 7 von Sony, der kleinsten Kamera mit einem grossen Vollformatsensor und Wechselobjektiven. Erstmals sitzt ein Sensor von 36 × 24 mm in einer spiegellosen Kamera; bis vor kurzem war er nur in den teuersten, klobigen Profi-Spiegelreflexkästen zu finden. Er löst mit 24 Megapixeln auf, 36 sind es bei der Schwester Alpha 7R, kurz A7R. Das verspricht Topbildqualität bei nie da gewesener Kompaktheit. Kann das Sony-Wunder das Versprechen einlösen?

Klein und leicht ist das Gehäuse mit knapp 500 Gramm auf jeden Fall gebaut. Dennoch liegt es, gut verarbeitet, angenehm schwer in der Hand. Und selbst mit dem 28-70-mm-Objektiv, das mit dem Gehäuse für insgesamt ab 1670 Franken verkauft wird, bringt die Edle nur 750 Gramm auf die Waage. Bedienen lässt sie sich fast intuitiv, und selbst Männerhände kommen dank gut gewählten Drehrädern (Belichtungskorrektur, Zeit, Blende), direkten Schnellmenütasten und übersichtlicher Menüführung damit zurecht.

Winzige Details werden auch bei schlechtem Licht scharf

Der elektronische Sucher bietet eine superscharfe Auflösung, ist hell, sodass man die optische Variante kaum vermisst, und eignet sich sogar für Brillenträger. Auch Videofilmer lässt sie nicht im Stich und liefert 50 Full-HD- Bilder pro Sekunde.

Praktisch ist das eingebaute WLAN, über das man Fotos von der Kamera auf den PC, aufs Smartphone oder Tablet schicken kann. Das funktioniert mittels einer App (iOS, Android), die sich gratis herunterladen lässt. Hat man einmal die Netzwerk- Einstellungen im Kameramenü gefunden, ist die Verbindung einfach hergestellt, und die Fotos sind im Nu transportiert.

Der Autofokus arbeitet schnell bei statischen Motiven, muss er die Schärfe nachführen, etwa bei spielenden Kindern, hat er Mühe. Bei wenig Licht und im Makrobereich braucht er ebenfalls etwas länger, bis er scharf gestellt hat. Vermisst haben wir einen Aufhellblitz und ein schwenkbares Display – das eingebaute ist bloss klappbar.

Und die Bildqualität? Die ist sensationell. Winzige Details, kleinste Hautporen kann man in der Vergrösserung sichtbar machen, selbst bei Aufnahmen, die abends bei wenig Licht (bis 6400 ISO) in einer Hütte geschossen wurden. Bestätigt wird der Eindruck von den Testern der Website Digitalkamera.de. Sie attestieren der A7 eine hervorragende Bildqualität und sprechen von «hohem Auflösungsvermögen selbst mit preisoptimiertem Set-Objektiv» und «einem Rauschverhalten wie aus dem Lehrbuch». Wer indes das letzte Quäntchen aus der Vollformatkamera herausholen will, kommt am Kauf eines lichtstarken Objektivs nicht vorbei. Viele gibt es leider nicht, und die Vorhandenen schlagen mit mehr als 1000 Franken zu Buche.

Fazit: Die kleinste Vollformatkamera ist ein Traum für anspruchsvolle Amateure und bietet ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Auch für Profis ist sie – oder eher noch die A7R – als Zweitkamera ideal auf Reisen; Paparazzi und Reportagefotografen greifen aber besser zu einer robusteren Spiegelreflexkamera. Mitarbeit: Bruno Schlatter

Preis/Leistung ★★★★

Bedienung★★★★

Design ★★★★

Akku ★★✩✩